Und-in-dem-Schneegebirge (Ein deutsches Volkslied aus Schlesien)
1.
Und in dem Schneegebirge,da Fließt ein Brünnlein kalt,
und wer das Brünnlein trinket, und wer das Brünnlein trinket,
und wer das Brünnlein trinket, wird jung und nimmer alt.
2.
Ich hab daraus getrunken gar manchen frischen Trunk,
ich bin nicht alt geworden, ich bin nicht alt geworden,
ich hin noch allzeit jung.
3.
Ade, mein Schatz, ich scheide, ade, mein Schätzelein!
Wann kommst du aber wieder, Wann kommst du aber wieder,
Herzallerliebster mein?
4.
Wenn's schneiet rote Rosen und regnet kühlen Wein.
Ade, nein Schatz, ich scheide, Ade, nein Schatz, ich scheide,
ade, mein Schätzelein!
5.
Es schneit ja keine Rosen und regnet keinen Wein:
so kommst du auch nicht wieder, so kommst du auch nicht wieder,
Herzallerliebster mein.
P.S.:
Älteste Spuren weisen ins 16. Jahrhundert.
Die erste Textstrophe soll
(unter dein Titel Jungbrunnen) 1533
»im Glatzer Schneegebirge<<
gesungen worden sein. Die anderen sind vermutlich später entstanden.
Die erste vollständige Veröffentlichung dürfte 1808 in Des Knaben Wunderhorn erfolgt sein.
Mit der Melodie (unbekannter Herkunft) wurde der Text 1848 in einem Breslauer Druck erstmals veröffentlicht.